München und Tollywood

Allgäu/Bayern 2023: MindelburgHohenschwangauLinderhofTurmuhrenmuseumAugsburg
Frundsbergfest: Freitag (23. Juni)Samstag (24. Juni)Sonntag (25. Juni): Fotos 1, Fotos 2, Fotos 3
München: Stadtrundgang und Tollwood-FestivalDeutsches Museum München

Nach einem Wochenende mit drei · wunderschönen · Tagen auf dem Frundsbergfest in Mindelheim ging es für mich am Montag weiter in Richtung München.

Mein Quartier bezog ich in der Nähe des Olchinger Sees, also ein ganzes Stück außerhalb der Stadt München. Da ich in der heftigen Mittagshitze und somit früher dort ankam als meine Gastgeber zuhause waren, habe ich mir erst einmal ein plattiges Schätzchen, äh schattiges Plätzchen am See gesucht und dort mit meinem Speedcube trainiert und das Geschehen am See beobachtet. Die Flöße voller Menschen, die mir sehr bald auffielen, waren zum Glück keine hilfsbedürftigen Flüchtlinge, sondern ein Teambuilding-Workshop für Kinder. Und so konnte ich ruhig auf der Bank sitzen bleiben und brauchte niemand vor dem Ertrinken retten.

Den nächsten Tag begann ich mit einer (doppelten) Joggingrunde und anschließendem Schwimmen im See. Für die erste Umrundung des Olchinger Sees brauchte ich nur eine Minute, wie Ihr in nebenstehendem Instagram-Reel sehen könnt. 🤭

Später ging es dann mit der S-Bahn in die Münchner Innenstadt. Ich glaube, das war meine erste Fahrt mit dem Deutschlandticket außerhalb des Verkehrsverbundes VRS. Praktische Sache jedenfalls, so ganz ohne Suche nach Cityringen, Tarifwaben, Zonen und Teilzonen etc. einfach in den Zug einsteigen zu können.

Nach dem Vorbild der Weltstadt Mindelheim hat sich auch München einen Marienplatz mit Mariensäule gebaut. Und gleich zwei Rathäuser hat’s: Das Alte Rathaus (das neuer aussieht) und das Neue Rathaus (das älter aussieht). Und weil man sich natürlich in München immer mit Berlin vergleicht, hat man die Maria sogar vergoldet. Ob man sie aber ebenfalls 🔸Goldelse nennt, habe ich nicht in Erfahrung gebracht. Im Hintergrund jedenfalls der Kirchturm von St. Peter, auch Alter Peter genannt. Nächstes Mal will ich da rauf…

Ansonsten bin ich einfach durch die Stadt gelatscht, habe mich über prunkvolle Fassaden und bunte Kunst gefreut, bin ein Stück mit der Tram gefahren, war am Stachus (Karlsplatz) und natürlich bei der Frauenkirche, dem Münchner Dom, gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt. Da will ich auch mal rauf, vielleicht beim übernächsten Mal:

Mehr als die Frauenkirche hat es mir aber offenbar der Wasserpilz-Brunnen davor auf dem Frauenplatz angetan. Ein Ort, der zum Verweilen einlädt, sowie zum Einsatz der Insta360. Hier ein paar Versuche:

Weiter ging es, teils mit der Tram. Unter Anderem zum Promenadeplatz, wo Fans die Orlando-di-Lasso-Statue zu einem Michael-Jackson-Gedenkort umgestaltet haben. Auch dort steht die auffällige Maximilian-von-Montgelas-Statue. Man könnte anhand der Optik des Denkmals vermuten, dies sei der Erfinder des Zeilensprungverfahrens bei Bildröhren. Oder des passiven 3D-Monitors. Klickt das zweite Bild groß, wenn Ihr nicht wisst, was ich meine. In Wirklichkeit war Montgelas aber ein Politiker im 19. Jahrhundert und die Hütte im Hintergrund sein Palais:

Weiter ging es Richtung Odeonsplatz und zur Residenz München, wo ich mit der Insta360 X3 das nebenstehende Reel aufnahm. Es startet an der Feldherrnhalle und der Theatinerkirche. Im Gegensatz zur Musik von Fats Domino laufe ich dort mit doppelter Geschwindigkeit. Tiny Planets als Video find ich noch immer ganz witzig. Aber auch als Fotos sind sie ganz nett:

Mein weiterer Weg führte mich zum Pavillon im Hofgarten, der in München Dianatempel heißt. Auf Instagram könnt Ihr auch 🔸ein Reel sehen, das ich aus diesem Foto gemacht habe.

Danach ging es weiter zur Staatskanzlei, wo sich wenige Wochen später der Maggus und der Hubsi mit peinlichen und wirklich schlimmen Flugblättern befassen würden. Das wussten wir aber im Juni alles noch nicht.

Weiter führte mich mein Weg zum Englischen Garten, der zu den Top20 der größten Volksgärten gehört, noch vor dem Central Park in New York. Dort gibt es einen Monopteros, also schon wieder so ein rundes Tempeldings. 😁 Unten drei verschiedene Versionen des selben 360-Grad-Fotos. Man sieht schön, wie vielfältig die Möglichkeiten der Wiedergabe sind:

Eine weitere Attraktion im Englischen Garten ist der Chinesische Turm, eine Holz-Pagode. Ganz in der Nähe steht auch ein Kinderkarussell, das ich auch schon auf Instagram gezeigt hatte (🔸Foto und Videos):

Inzwischen qualmten meine Füße doch ziemlich und ich hatte genug vom Sightseeing. Daher fuhr ich mit U-Bahn und Bus zum Olympiapark, wo ich Abends einen Termin hatte. Zunächst freute ich mich aber über alte und neue U-Bahnen in München, sowie über Busse mit Anhänger. Ich dachte, sowas sei seit den 1960ern verboten, weshalb man Gelenkbusse bauen würde. Aber in München hat der Anhängerbus wohl ein Revival:

Bemerkenswert bei den neuen U-Bahnen finde ich die Signalisierung an den Türen: Defekte oder schließende/geschlossene Türen haben rot aufleuchtende Lichtleisten, benutzbare Türen leuchten grün. Ob unsere Fahrgäste im Rheinland damit zurecht kämen? Ich habe da so meine Zweifel…

Tollwood-Festival

Mein Ziel war das Tollwood-Festival, wo ich mich mit Annett treffen wollte. Doch zunächst war ich alleine auf dem Festivalgelände, denn Annett hatte beruflich gerade in dieser Woche sehr viel zu tun und dann fuhr auch noch die S-Bahn nur sporadisch. Tollwood ist eine bunte Mischung aus Kunsthandwerkerständen, Bio-Futterständen, sowie Musik und Kultur. Ich lernte dort einen älteren Herrn kennen (er war glaube ich 88, aber ich hätte ihn 15 Jahre jünger geschätzt), der mit seiner Tanzpartnerin im Musikzelt war. Nettes Gespräch, eindrucksvoller Typ.

Und ich schlenderte über das Festivalgelände, über dem ein etwa 7 Meter großer Mond hing. Museum of the Moon heißt das Projekt, und natürlich nutzte ich die Gelegenheit für einige Mond-Orbits mit der Insta360. Rechts seht Ihr meine Bearbeitung als Instagram-Reel, die ich sehr mag: Zunächst befinde ich mich selbst auf einer Umlaufbahn um den Mond. Dann schwebt der Mond knapp über mir, ähnlich wie die Alien-Raumschiffe in Independance-Day. In der dritten Szene habe ich den Mond ins Zentrum genommen („Deep Track“). Und in der vierten und letzten Szene dreht sich ein riesiger Mond um die Erde als Tiny Planet. Also unbedingt bis zum Ende schauen und einige hundert Likes da lassen. 🤭

Ansonsten hier ein paar fotografische Eindrücke vom Tollwood-Festival Sommer 2023:

Doch zurück zu Annett. Irgendwann war der Münchner Nahverkehr so gnädig, sie auch zum Festivalgelände zu bringen. Zur Vorgeschichte und was uns verbindet: Ihre Eltern und meine Mutter waren Anfang der 1990er Jahre befreundet und wir als Familien haben uns mehrfach gegenseitig besucht. Annett war damals noch ein Kind, und sie hat in der Foto-AG der Schule gelernt, wie man mit einem Schwarzweiß-Vergrößerer Abzüge von Negativen macht. Als sie mir dies zeigte, hat dies meinem Interesse für die Fotografie einen großen Schub gegeben. 🤩 Wenige Jahre später hatte ich meine erste eigene Wohnung, und sie hatte gute Voraussetzungen für ein Fotolabor in der Küche. Also habe ich mir einen Meopta-Vergrößerer bei Ebay (damals noch ein Geheimtipp für Gebrauches) gekauft. Annett hat also auch hier an diesem Blog „Rolands Fotokurs“ einen nennenswerten Anteil.

Vor einigen Monaten meldete sie sich bei mir, weil sie mich zufällig online wieder gefunden hatte. Wir vereinbarten, dass wir uns treffen würden, sobald sie ins Rheinland oder ich nach Bayern kommen würde. Und so machten wir es. Wiedersehen nach fast 30 Jahren. Für das aktuelle Foto musste sie allerdings deutlich in die Hocke gehen, um einen ähnlichen Größenunterschied wie damals zu simulieren:

Schon damals hatte ich die Fototasche auf der linken Schulter. Die Canon EOS1000, die darin wohnte, und mit der das Foto aufgenommen wurde, gehörte aber glaub ich noch meiner Oma. Sogar an einen Haarreifen extra für das Foto hat Annett gedacht. Wir sprachen andere Festivalgäste an, uns beim Foto zu helfen, und es war ein großer Spaß, dies über 30 Jahre alte Szene nachzustellen.

Auf beiden Bildern schauen wir übrigens auf eine Wand mit Weltkarte. Leider war der abgebildete Globus für die Neuauflage des Fotos ein Stück zu hoch, und es gab auch keinen Stapel Bierbänke oder Ähnliches in der Nähe, womit wir dies hätten ausgleichen können.

Jedenfalls hatten wir eine schöne Zeit auf dem Tollwood-Festival. Und auch am nächsten Abend am Olchinger See, wo sie mit ihrem Lebensgefährten hinkam und wir zu dritt meinen schönen Bayern-Urlaub ausklingen ließen. Morgen noch ins Deutsche Museum und übermorgen dann die Heimfahrt. Vom Deutschen Museum München wird demnächst der letzte Artikel dieser Serie handeln.

Ein Gedanke zu “München und Tollywood

  1. Pingback: Herbst 23 | freshcuber.wordpress.com

Hinterlasse einen Kommentar